Einzelfallhilfe und Einzelgespräche
Wir bieten den TeilnehmerInnen individuelle sozialpädagogische und fachpraktische Beratung und Coaching beim Finden ihres eigenen Lebensweges insbesondere bezogen auf eine gelingendere berufliche Zukunft. Wir hören zu, informieren und suchen gemeinsam nach Lösungen. Wir verweisen an Beratungsstellen, kooperieren mit Ämtern und psychologischen Diensten. Bei speziellen Bedarfen vermitteln wir zwischen den entsprechenden Stellen bzw. stellen den Kontakt zu ihnen her. In regelmäßigen Reflexionsgesprächen unter Einbeziehung der Fachanleitung und Sozialpädagogen, werden mit dem Teilnehmer bzw. Teilnehmerinnen einerseits die fachpraktische Entwicklung und andererseits die Erreichung der individuellen Zielstellungen gemäß Förderplanung multiprofessionell in den Blick genommen. Diese dient zum Nachweis der Kompetenzentwicklung der Teilnehmenden auf der Grundlage von Stärken – Schwächen – Analysen (Kompetenzanalyse).
Gemeinsames Lernerleben sowie Training sozialer Kompetenzen in Gruppen
Gruppenerfahrungen und soziales Lernen sind im gesamten Projekt eng miteinander verbunden. Gemeinsames Lernerleben findet in fachpraktischer Unterweisung, in sozialem Kompetenztraining und in Schulunterrichtsstunden (Fach- und Stützunterricht) statt. Auf Grundlage der Kompetenzanalysen (Stärken-Schwächen-Analyse) und der aktuellen Bedarfe und Themen der Projektteilnehmenden werden spezifische sozialpädagogisch angeleitete Gruppenarbeiten durchgeführt. Regelmäßige Reflexions- und Rückmeldungsrunden zu Erfolgen, Verhalten und Potentialen dienen dem Erwerb bzw. dem Ausbau weiterer Kompetenzen. Die festgestellten Kompetenzveränderungen werden in enger Zusammenarbeit mit den FachanleiterInnen von den SozialpädagogInnen dokumentiert, um den TeilnehmerInnen eine verbesserte Wahrnehmung der Entwicklungsschritte zu ermöglichen.
Aufsuchende Sozialarbeit und Netzwerkarbeit
TeilnehmerInnen werden engmaschig begleitet und durch intensive (Motivations-)Gespräche zur regelmäßigen Teilnahme am Projekt motiviert. Beim Fernbleiben werden die Teilnehmenden regelmäßig im persönlichen sozialen Umfeld aufgesucht, um einerseits gemeinsam über Möglichkeiten der regelmäßigeren Teilnahme ins Gespräch zu kommen und andererseits bedarfsgerechte Hilfsangebote anzubieten und ggf. beispielhaft zu begleiten. Dabei spielt Netzwerkarbeit mit Kooperationspartnern wie Sucht- und Schuldnerberatungen, Sozialpsychiatrischer Dienst, Tafel e.V. u.a. eine große Bedeutung.
Erlebnispädagogik und Gruppendynamische Interaktionen
Durch die sozialpädagogische Anleitung und Durchführung von erlebnispädagogischen und dynamischen Gruppen- und/ oder Einzelinteraktionen mit intensiven Auswertungs- und Reflexionseinheiten werden TeilnehmerInnen in der eigenen Persönlichkeit, im Selbstvertrauen und in ihrer Rolle in der Gruppe gestärkt. Zudem sollen die (arbeitsmarktrelevanten) Themen wie Kooperation, Konfliktfähigkeit, Stärkung des Gruppengefühls und des Zusammenhalts u.a. gefördert und trainiert werden. Erlebnispädagogische Elemente, Teamtage, Betriebsbesichtigungen etc. ermöglichen bei allen Teilnehmenden die Wahrnehmung der eigenen Selbstwirksamkeit und beweisen die Notwendigkeit der persönlichen Beteiligung am Gruppenprozess. Durch intensive Auswertung und die Möglichkeit der Wiederholbarkeit von erlebnispädagogischen Elementen können spezifische Lernfelder mit spezifischen Teilnehmern trainiert und Veränderung oder Erfolge sofort sichtbar gemacht werden. Dadurch wächst der Gruppenzusammenhalt und es entstehen Synergieeffekte, die sich auf die Beteiligten und deren Projektziele positiv auswirken.
Akzeptanz und Parteilichkeit
Benachteiligte Jugendliche werden mit ihren spezifischen Sozialisationsbedingungen so angenommen wie sie sind und bei ihren alltäglichen Problemen und Konflikten begleitet und unterstützt. Wichtig ist es, den Teilnehmenden gegenüber eine akzeptierende Haltung einzunehmen sowie deren Interessen in den Mittelpunkt des professionellen Handelns zu stellen. Parteilich setzen wir uns für positive Lebensbedingungen der jungen Menschen im Landkreis ein und fördern ihre soziale Integration im Gemeinwesen, welche auf einer sensiblen Wahrnehmung von Bedürfnissen und Problemlagen basiert.
Selbstverantwortung
Wir machen den jungen Erwachsenen verschiedene Angebote, welche nicht nur zur Teilnahme, sondern auch zur Teilhabe animieren sollen. Die TeilnehmerInnen werden an den Entwicklungen unserer Arbeit beteiligt und bekommen so vielfältige Möglichkeiten, Eigenverantwortung und Eigenregie zu erproben und für sich zu übernehmen.
Ganzheitlichkeit
Die jungen Erwachsenen werden im Zusammenhang mit allen ihren Bedürfnissen, sozialen Bezügen, Verhaltensäußerungen, Interessen, Wünschen und Einstellungsmustern in ihrer persönlichen Situation betrachtet.
Empowerment
Entsprechend des Leitmotivs von Empowerment: „Die Philosophie der Menschen stärken“, steht die Motivation, junge Erwachsene zu einer autonomen Alltagsbewältigung und Lebensorganisation zu befähigen, im Vordergrund. Handlungsziel ist es, die vorhandenen (wenn auch vielfach verschütteten) Fähigkeiten von Adressaten zu aktivieren, auszubauen und mit deren Hilfe selbstbestimmt den Einstieg in das berufliche Leben zu ermöglichen und diesen auch langfristig und nachhaltig zu bewältigen.
Ressourcenorientierung
Wir motivieren die TeilnehmerInnen, ihre persönlichen und familiären Kräfte und Ressourcen neu zu entdecken, zu nutzen und sie auszubauen, um ihre Kompetenz und Selbstkontrolle über das eigene Leben zu stärken.
Psychologische Bedarfsanalyse
Wir bieten bei Bedarf psychologische Unterstützung für die Teilnehmenden zur Bedarfsanalyse und zur Orientierung für die Notwendigkeit weiterführender Betreuungsmöglichkeiten durch die kommunalen sozialpsychiatrischen Dienste. Bei den Teilnehmenden ist die Hürde zum Aufsuchen einer psychologischen Unterstützungen mit großen Hemmnissen verbunden und gelingt bei besonders manifesten Problemlagen nur, wenn niedrigschwellige Kontaktangebote im Projekt vorhanden sind. Die Erfahrung zeigt, dass Teilnehmende mit engmaschiger psychologischer Unterstützung ihre Themen nachhaltig und grundlegend klären und gefestigte Muster durchbrechen können. Dafür sind je Teilnehmenden jeweils 10 h eingeplant.
Teilnehmerbezogene Supervision
Um die Teilnehmenden kontinuierlich und zielgerichtet begleiten zu können ist es notwendig mit Hilfe von Supervision Einzelfälle aus der Metaperspektive zu betrachten, Themen zu sortieren und weiterführende Handlungsschritte abzuleiten. Außerdem ist Supervision unerlässlich um eigene projektbezogene Vorhaben in guter Qualität dauerhaft umsetzen zu können.